Vorläufige Absage an die Ganztagsschule

Rhein-Neckar-Zeitung vom 01.08.16 (aj)

Votum von Eltern und Schule – Mittelfristig soll das Thema nochmals aufgegriffen werden

Gegen die Einführung der Ganztagesgrundschule an der Brunnenschule (Grundschule mit Außenstelle Daisbach) in Waibstadt hat sich die Schulkonferenz ausgesprochen. Dies teilte in der jüngsten Gemeinderatssitzung Bürgermeister Joachim Locher mit. Seit längerem befand sich die Schule in einem Diskussionsprozess, ob und wie gegebenenfalls eine Ganztagesgrundschule gemäß dem Schulgesetz an der Brunnenschule eingeführt werden soll. Dazu hatte man eine Arbeitsgemeinschaft ins Leben gerufen, mit anderen Schulen und Kommunen Kontakt aufgenommen und jüngst ein Diskussionsforum mit schriftlichem Stimmungsbild durchgeführt, so berichtete Locher.

Das Stimmungsbild dieses ergab, dass von 38 abgegebenen Stimmen sich 30 für die Beibehaltung des Status Quo, drei für eine gebundene und fünf für eine offene Ganztagesschule ausgesprochen haben, wie die Schulleiterin Petra Burger der Stadt mitgeteilt habe. Die Gesamtlehrerkonferenz und Schulkonferenz kamen in ihren Sitzungen zum folgenden Votum: „Unter den momentanen Bedingungen und dem bisherigen Diskussionsstand, plädieren wir heute dafür, die Halbtagesschule in der bisherigen Form beizubehalten.“ Die Schulleitung betonte dabei, dass die Entscheidung für die Halbtagesschule keine dauerhafte Absage an ganztätiges Lernen sei, sondern dass sie der Meinung sei, Zeit und Umstände seien einfach hier noch nicht reif dafür.
„Es ist ein klares Votum, dass die Eltern die Ganztagesschule derzeit nicht wollen“, betonte Locher. Das klare Ergebnis habe ihn überrascht, zeige es, dass die Eltern mit dem bereits bestehenden Angebot in Form der Kernzeit, das sich bewährt habe, zufrieden seien. Nach Auffassung der Schulkonferenz sollte eine Möglichkeit geschaffen werden, wie Kinder aus sozial benachteiligten Familien dieses Angebot leichter nutzen können. Das Stadtoberhaupt sah in dem Ergebnis eine Momentaufnahme. „Wir werden uns in den nächsten zwei Jahren mit dem Thema erneut auseinandersetzen“, so der Bürgermeister.

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